Die heilende Kraft der Blumen

Dass Blumen nicht nur gut duften und schön anzuschauen sind, sondern ihnen auch heilende Kräfte zugesprochen werden, ist natürlich kein Geheimnis. Schon vor Jahrhunderten wurden die Blüten verschiedener Pflanzen zur Versorgung allerlei Krankheiten und Verletzungen eingesetzt. Und auch heute finden sich in vielen medizinischen Produkten Inhaltsstoffe von Blumen wieder, natürlich besonders in der Naturheilkunde – aber auch in der Schulmedizin. Natürlich können wir hier nicht alle heilenden Blüten vorstellen. Daher haben wir uns auf unsere Top 5 Power-Blumen beschränkt, die wir Ihnen hier aufzeigen möchten.

Kamille

Diese alte traditionelle Heilpflanze ist sicherlich jedem bekannt. Wer hat nicht schon einmal literweise Kamillentee getrunken, um eine Grippe oder Magenbeschwerden zu lindern. Tatsächlich haben die zierlichen, gelb-weißen Blüten, die mit etwas Fantasie einer Sonne ähneln, viele heilende Eigenschaften. Bereits die Germanen erkannten die Kraft der Kamille und weihten sie Ihrem Lichtgott Baldur. Bei den Ägyptern war die Kamille Blume dem Sonnengott Re gewidmet. Die Inhaltsstoffe der Kamille wirken entzündungshemmend und verhindern das Wachstum von Bakterien. Außerdem wirkt sie entspannend auf den Magen-Darm-Trakt.

Kamille kann nicht nur als Tee eingenommen werden. Höher konzentrierte Lösungen eignen sich als Spülung- oder Gurgellösung bei Entzündungen im Mund-, Rachen-, und Halsbereich. Bei tiefer sitzenden Infekten, Husten oder Schnupfen kann Kamille auch sehr gut inhaliert werden. Bei Infektionen im Anal- oder Genitalbereich lässt sich die Heilpflanze auch wunderbar als sanftes Sitzbad zubereiten. Und auch bei Hautproblemen findet diese Power-Blume Verwendung. Mit Cremes und Tinkturen lassen sich Akne und entzündete Hautpartien behandeln.

Die Kamillepflanze ist sehr vielseitig und in vielen Anwendungsbereichen verwenden und ist nahezu frei von Nebenwirkungen. Allerdings sollten Menschen, die auf Korbblütler allergisch sind, auf die Anwendung von Kamille-Produkten verzichten.

Ringelblume

Die Ringelblume gilt als eine der ältesten Kulturpflanzen. Als Heilpflanze ist sie aber erst seit dem Mittelalter bekannt. Damals erkannte Hildegard von Bingen die gelb oder orange blühende, kurzstielige Blume als Hausmittel gegen Entzündungen.

Heute finden die Blüten der Ringelblume hauptsächlich in Salben, Cremes und Tinkturen ihre Verwendung, um Verletzungen oder Entzündungen auf der Haut zu lindern. In Laborversuchen wurde nachgewiesen, dass das Extrakt der Heilpflanze dabei hilft, dass sich Wunden schneller schließen und gut verheilen. Die Ringelblume wird daher auch in Wundsalben genutzt, um unter anderem Verbrennungen zu behandeln.

Auch in Kosmetikproduten wird die Ringelblumen-Blüte gerne eingesetzt, um die Haut geschmeidig und gesund zu halten.

Arnika

Die Arnika Blume wird schon seit dem 17. Jahrhundert bei äußeren Verletzungen wie Prellungen, Stauchungen und Blutergüssen verwendet. Sie wirkt hemmend auf das Bakterienwachstum, wirkt Entzündungen entgegen, ist schmerzstillend und antirheumatisch. Wegen dieser Eigenschaften werden die Arnika-Blüten auch gerne in der Homöopathie eingesetzt. Die Anwendungsgebiete sind neben den benannten stumpfen Verletzungen auch oberflächliche Venenentzündungen, Rheuma, Entzündungen um Mund- und Rachenraum und kann auch als Tinktur oder Creme bei Entzündungen nach Insektenstichen verwendet werden.

Menschen mit einer Korbblütler-Allergie sollten auf die Verwendung von Cremes, Tinkturen, Ölen und Salben mit Arnika-Extrakt verzichten. Außerdem auch Schwangere.

Die Arnika-Pflanze ist nur für die äußerliche Anwendung geeignet.

Lavendel

Auch der wunderschöne, lieblich duftende Lavendel gilt als absolute Heilpflanze. Wir kennen die hauptsächlich in der Provence angebaute, lila blühende und langstielige Pflanze in Form von Seifen, Duschgels, Wäschesäckchen und Trockenblumensträußen. Besonders heilend ist aber das Lavendelöl. Diesem werden beruhigende und schlaffördernde Eigenschaften zugesprochen.

Hildegard von Bingen setzte den Lavendel aus Ihrem Heilpflanze-Garten bereits im 12. Jahrhundert gegen Blähungen, Angstzustände und Entzündungen ein.

Das Lavendelöl, insbesondere die darin enthaltenen Stoffe Linalool und Linalylacetat, fördern den Schlaf und wirken sich positiv auf die Psyche aus. Wer unter Schlafstörungen leidet, kann versuchen, sich auf natürliche Weise mit dem Öl des Lavendels Abhilfe zu schaffen. Es kann in einem beruhigenden Bad verwendet werden, in Tablettenform eingenommen werden, oder auch in verdünnter Form auf die Haut aufgetragen werden.

Wenn Sie unter dauerhaften Schlaf- oder Angststörungen leiden, sollten Sie aber in jedem Falle einen Arzt aufsuchen.

Nachtkerze

Die Nachtkerze öffnet ihre gelben Blüten erst in der Dunkelheit – daher auch ihr Name. Die hoch wachsende Pflanze mit den kleinen Blüten kommt aus Nordamerika und war bereits den dortigen Ureinwohnern als Heilpflanze bei Hautproblemen bekannt.

Die Wirkstoffe werden der Pflanze aus den Samen entzogen. Diese enthalten viel Öl, welches unter anderem aus Linolensäure und Linolsäure besteht. Diese beiden Stoffe zählen zu den mehrfach ungesättigten Omega-6-Fettsäuren und sind für ihre positive Wirkung auf die Haut bekannt.

Das Nachtkerzenöl wird als Nahrungsergänzungsmittel oder in Salbe und Cremes verarbeitet und unter anderem wird ihm eine lindernde Wirkung bei Hautkrankheiten wie Neurodermitis zugesprochen. Der hohe Fettgehalt kann die trockene und juckende Haut beruhigen.

Gerade bei der Einnahme von Nachtkerzenöl sollte beachtet werden, dass das Öl dieser Heilpflanze auch Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden oder Kopfschmerzen verursachen kann. Auch Schwangere sollten die Einnahme vorher mit einem Arzt abklären.

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